Behandlungsschwerpunkte

Unsere Leistungen in der Behandlung im Bereich Psychosomatik

  • ganzheitlicher Behandlungsansatz
  • Schwerpunkte der Psychosomatik
  • Kontraindikationen
  • Diagnostik
  • Ziele
  • Behandlungsdauer
  • langfristige Stabilisierung

Ganzheitlicher Behandlungsansatz

Um Sie bestmöglich unterstützen zu können, orientiert sich die psychosomatische Reha in der Alpcura Fachklinik Allgäu am bio-psycho-sozialen Modell der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dieses beschreibt, dass Menschen nur gesund sein können, wenn die richtigen körperlichen/biologischen, psychologischen und sozialen Voraussetzungen gegeben sind. Dazu gehören Einflussfaktoren wie Arbeitsplatz, Freizeitgestaltung, Beziehungen, aber auch persönliche Merkmale.

Deshalb betrachten wir sowohl Ihren Körper als auch Ihre Psyche, bevor wir die Ursachen für Ihr derzeitiges Befinden klären. In unserem ganzheitlichen Ansatz berücksichtigen wir stets die wechselseitigen Einflüsse zwischen den körperlichen, psychischen und sozialen Prozessen, die bei Ihnen relevant sind.

Besonders wichtig ist uns bei alldem Ihre Mitarbeit. Psychotherapie ist Teamarbeit von gleichberechtigten Partnern. Sie sind die Piloten, wir sind die Co-Piloten.

Unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Belange umfasst die Behandlung Maßnahmen auf medizinischem, therapeutischem, beruflichem und sozialem Sektor. Wir vernetzen medizinische und therapeutische Maßnahmen, insbesondere die ärztlichen, psychotherapeutischen (Einzel- und Gruppengespräche), pflegerischen, ergotherapeutischen, sport- und körpertherapeutischen, physikalisch-physiotherapeutischen und diätetischen Maßnahmen. Unser gesamtes Therapieprogramm finden Sie hier.


Dabei lautet unser Motto: „Die Therapie ist für Sie da, nicht Sie für die Therapie.“

Schwerpunkte

In der psychosomatischen Abteilung der Alpcura Fachklinik Allgäu liegen die Schwerpunkte in Diagnose, Behandlung, Therapie und Anschlussheilbehandlung bei

  • affektiven Störungen wie Depressionen, auch somatisierten Depressionen und sogenannte Burn-out-Zustände     


Diese Gruppe von Erkrankungen gehört zu den häufigsten überhaupt in der Psychosomatik. Ein beträchtlicher Anteil unserer Patienten ist in unterschiedlichen Schweregraden von Depressivität betroffen. Wir behandeln bei uns das gesamte depressive Störungsspektrum. Einzige Ausnahme sind schwerste (psychotische) Depressionen und akute Suizidalität.

  • Angststörungen, wie phobische Störungen, Panikstörung, Generalisierte Angststörungen und Zwangserkrankungen


Diese Störungen werden heute immer häufiger ambulant behandelt. Dennoch spielt Angst, vor allem wenn sie stark ausgeprägt ist, auch in der stationären Psychosomatik eine große Rolle. Sehr häufig finden sich bei unseren Patienten Überschneidungen von Angst und Depressivität.

  • Anpassungsstörungen, wie z.B. Trauerreaktionen


Manche unserer Patienten sind von aktuellen Lebensereignissen so stark betroffen, dass ihre Verarbeitungskraft sich zunehmend erschöpft. Auch in diesen Fällen können Depressivität, Ängste und vielfältige körperliche Symptome auftreten.

  • Somatoforme Störungen, wie Somatisierungsstörungen, die somatoformen autonomen Funktionsstörungen (z. B. das sogenannte Reizdarmsyndrom) und besonders die anhaltenden somatoformen Schmerzstörungen


Unter dieser Art von Störungen leiden viele unserer Patienten. Lange, aufreibende Untersuchungsmarathons sind hier nicht selten vorausgegangen. Allerdings hat entweder die durchgeführte umfassende Diagnostik keine eindeutigen körperlichen Befunde erbracht und/oder die eingeleitete Therapie hatte nicht den gewünschten Erfolg. Gerade bei diesen Störungen ist der Einbezug weiterer Einflussfaktoren aus dem persönlichen und beruflichen Lebensumfeld angezeigt.

  • Essstörungen, wie Binge eating (Essattacken mit Kontrollverlust), Anorexia nervosa (Magersucht)- Aufnahme erst ab einem BMI von 19 möglich, Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Adipositas (krankhafte Fettleibigkeit)


Essen als Ausdruck sozialer Begegnung und Kommunikation hat in unserem Kulturkreis eine lange Tradition. Darüber hinaus ist Essen aber auch ein Mittel der Belohnung, des Trostes und der Beruhigung. Bei einem Teil unserer Patienten kann dem Essen eine (steuernde) Bedeutung zukommen, die zu behandlungsbedürftigen Störungen führt.

  • Persönlichkeitsstörungen    


Nach unserem Selbstverständnis ist es eher angemessen, von Persönlichkeitsmerkmalen oder –stilen zu sprechen. Solchen persönlichen Mustern liegen nach heutigem Verständnis neben einer Veranlagung zumeist auch tief verinnerlichte biografische Erfahrungen zugrunde. Wesentliches Merkmal dieser Störungen ist, dass die Beziehungen der betroffenen Patienten zu anderen häufig belastet sind und immer wieder Irritationen, Konflikte und Verletzungen auf beiden Seiten auftreten. Diese Schwierigkeiten können auch zu immer wieder auftretendem Scheitern bzw. Beziehungsabbruch im privaten und beruflichen Umfeld führen.

  • Traumafolgestörungen, wie z.B. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und dissoziative Störungen    


Bei einem Teil unserer Patienten haben lang anhaltende (komplexe) Traumatisierungen oder einzelne traumatische Ereignisse zu spezifischen Störungen geführt. Die Folgen können ein schrittweiser Verlust von psychischer Stabilität und eine weitreichende Funktionsuntüchtigkeit sein. Manche dieser Patienten fallen deswegen, bildlich gesprochen, „aus ihrem eigenen Leben heraus“.

Für nicht-organische Schlafstörungen haben wir in der Abteilung die Möglichkeit einer diagnostischen Abklärung im Schlafzentrum der pneumologischen Abteilung.

Kontraindikationen

In der psychosomatischen Rehabilitation geht es neben der Klärung und Einsicht in Ursachen und unterhaltende Bedingungen von Störungen, besonders um die Entwicklung von tragfähigen Lösungen und Perspektiven. Beide Anliegen setzen eigene Aktivität und eine gewisse (psychische) Belastbarkeit voraus. Daher sind Patienten mit floriden (akuten) Psychosen und aktiv betriebener Sucht für unser Angebot nicht geeignet. Gleiches gilt für akute Suizidalität (Selbstmordgefahr)

Diagnostik

Die zielgerichtete Diagnostik spielt auch in der Psychosomatik eine zentrale Rolle. Nur so kann eine zielgerichtete Therapie gelingen. Die psychosomatische Diagnostik gliedert sich in körperliche und psychische Befunde. Zunächst steht in der Regel eine (orientierende) körperliche basisdiagnostische Untersuchung im Vordergrund. Dabei soll möglichst auf die Wiederholung bereits in der Vorgeschichte erfolgter Untersuchungen verzichtet werden.

Ergänzt wird dies durch die Anwendung von psychometrischen und psychologischen Testverfahren. Diese dienen zunächst einer ersten Einschätzung

  • um welche Störung handelt es sich?
  • wie stark ist sie aktuell ausgeprägt?
  • gibt es weitere psychische Auffälligkeiten (Komorbidität)?
  • wie stark ist das Ausmaß der Gesamtbelastung?
  • welche Ressourcen und Fähigkeiten liegen vor?
  • welche Behandlungsoptionen stehen im Vordergrund?
     

Neben dieser Bestandsaufnahme zielt die Diagnostik aber besonders darauf ab, die psychologischen und sozialen Faktoren zusammenzutragen, die für die bestehende Problematik relevant sind.

Besonders wichtig sind uns dabei Transparenz und Ihre Teilhabe, d. h. wir beziehen Sie in unsere Beobachtungen und Überlegungen mit ein. Das kann durchaus auch bedeuten, eine von uns aufgestellte Hypothese mit Ihrer Hilfe zu korrigieren. Denn nach unserer Überzeugung kann Erkenntnisarbeit und anschließende Veränderung nur gelingen, wenn Sie dazu bereit sind und dahinterstehen.

Ziele

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir neue Lösungen und Perspektiven erarbeiten – unter Berücksichtigung Ihrer Lebensgeschichte. In unseren behaglich eingerichteten Räumen dürfen Sie sich geborgen fühlen und sich erholen. Unsere Pflegekräfte kümmern sich ständig um Sie.

Wir wollen Ihnen helfen, eine dauerhafte und belastbare Wiedereingliederung in Ihr persönliches und berufliches Lebensumfeld zu erreichen. Dabei unterstützen wir sie auch bei notwendigen bzw. möglichen Veränderungen. Unsere gut geschulten Mitarbeiter begegnen Ihnen mit Achtung und Respekt und sind jederzeit für Sie da – auch nach Ihrer Abreise.


Ziele in Stichpunkten

  • psychische Stabilisierung
  • Verminderung von negativen Affekten wie Depression und Angst
  • Verbesserung der Selbstwahrnehmung
  • Verbesserung von Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl
  • Korrektur dysfunktionaler Kognitionsmuster
  • Reduzierung von körperlichen Krankheitssymptomen
  • Erkennen möglicher funktionaler Aspekte von Krankheitssymptomen
  • Verbesserung der eigenen Kompetenz im Umgang mit Funktionsstörungen
  • Erweiterung des Verhaltensrepertoires
  • Verbesserung des Kommunikationsverhaltens
  • Aufbau sozialer Kompetenz
  • Verbesserung der Beziehungsfähigkeit
  • Erwerb von Problemlösefähigkeiten
  • Optimierung der Krankheitsbewältigung (Coping)
  • Verbesserung der Fähigkeit zu Freizeitgestaltung
  • verbesserter Umgang mit Belastungssituationen
  • Erhalt oder Verbesserung der psychischen Unabhängigkeit, der physischen Unabhängigkeit, der Mobilität sowie der sozialen Integration/Reintegration, im Bereich der Beschäftigung und der wirtschaftlichen Eigenständigkeit.

Behandlungsdauer

Die übliche Behandlungsdauer in der psychosomatischen Rehabilitation beträgt vier Regelwochen. Sofern geboten, können Verlängerungen notwendig sein (in der Regel um eine Woche).

Langfristige Stabilisierung

Um einen langfristigen Erfolg und Ihre dauerhafte Stabilisierung auch im Alltagsleben zu erreichen, können folgende Maßnahmen sinnvoll sein:

  • Aufnahme einer weiteren ambulanten Psychotherapie (einzeln oder Gruppe)
  • Anbindung an geeignete Einrichtungen (z. B. Tagesklinik, Kontakt- und Beratungsstellen)
  • Hilfen bei der (Wieder)Eingliederung
  • Selbsthilfegruppen
  • eine (geplante) poststationäre Begleitung, z. B. via Internet    

Für Patienten, die in der Kostenträgerschaft der DRV in stationäre Behandlung kommen, stehen zudem spezielle Nachsorgeangebote (z. B. IRENA, Curriculum Hannover, Reha-Sport etc.) zur Verfügung.

Eine Lotsenfunktion kommt hier der Sozialarbeit zu, die in der Klinik geleistet wird.

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